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Wann sollten Kinder spätestens sprechen?

Aktualisiert: vor 3 Tagen

Eine Mutter sitzt mit ihrem Kleinkind am Boden und spielt sprachfördernd, der Vater sitzt am Laptop

Sobald die Sprachentwicklung mal nicht genau so läuft wie beim Nachbarskind, werden Eltern von allen Seiten verunsichert:

"Da musst du schnell was machen!"

"Wenn er jetzt noch nicht sprechen kann, stimmt was nicht!"

"So lernt sie später nicht lesen und schreiben!"

"Du willst doch nicht, dass dein Kind eine Sprachentwicklungsstörung bekommt?!"


Genauso wird andererseits – sicher mit guter Absicht – davon abgeraten, eine professionelle logopädische Abklärung erfolgen zu lassen:

"Ach, Jungs sprechen eben später."

"Lass deinem Kind doch die Zeit, die es braucht, um sprechen zu lernen."

"Entspann dich – immer diese Helikoptereltern!"

"Ist doch egal, am Ende können alle Kinder sprechen."


Doch was stimmt? Ist es egal, wann Kinder sprechen lernen?

Es ist nicht egal, wann Kinder sprechen lernen. Die Stufen des Spracherwerbs bauen aufeinander auf. Kinder, die spät mit dem Sprechen beginnen haben erwiesenermaßen im weiteren Entwicklungsverlauf häufiger Sprachentwicklungsstörungen, Schwierigkeiten im Lese-Rechtschreib-Erwerb und andere sprachliche Defizite. Aber die guten Neuigkeiten sind: Wenn Eltern die Sprachentwicklung ihres Kindes im Blick haben und bei Bedarf fördern, können sie diese positiv beeinflussen.


Wann sollten Kinder also spätestens sprechen können?

Das kommt darauf an, wie 'sprechen können' definiert ist. Kann ein Kind sprechen, wenn es ein paar einzelne Wörter spricht? Oder erst, wenn es komplexe Sätze mit Nebensatzkonstruktionen und perfekter Aussprache spricht? Dazwischen liegen nämlich einige Jahre in der kindlichen Entwicklung.


Grenzsteine der Sprachentwicklung

Grenzsteine sind keine Durchschnittswerte sondern bezeichnen das, was Kinder in einem bestimmten Altern mindestens erreicht haben sollten. Wenn das nicht der Fall ist, ist eine Abklärung bei einer Logopäd*in oder Sprachtherapeut*in sinnvoll. Diese kann dein Kind genau beobachten und untersuchen und entscheidet dann, ob die Entwicklung altersgemäß ist oder eine Intervention in Form von Sprachförderung (zu Hause durch die Eltern) oder Sprachtherapie (in der Praxis oder in einer Einrichtung) notwendig ist.


Hier sind einige der Punkte, die Kinder in welchem Alter in ihrer Sprachentwicklung erreicht haben sollten. So eine kleine Übersicht kann aber niemals eine echte Diagnostik ersetzen:


Vor dem ersten Geburtstag: Silbenketten und lallen (babbeln) -> "dagadu" mamama"

Spätestens mit 15 Monaten: Erste Wörter

Spätestens mit 18 Monaten: 10 Wörter

Spätestens mit 24 Monaten: Zweiwortkombinationen z. B. "Ball da" oder "Mama hoch"

Spätestens mit 3 Jahren: Mehrwortkombinationen, Aussprache großteils verständlich (nicht perfekt)

Spätestens mit 4 Jahren: Satzstellung großteils richtig, Aussprache bis auf wenige Laute korrekt

Spätestens mit 5 Jahren: Sprachentwicklung fast vollständig abgeschlossen (abgesehen von komplexer Grammatik)


Was, wenn das auf dein Kind nicht zutrifft?

Keine Panik, damit bist du nicht allein. Es ist wichtig, dass du jetzt handelst – denn solche Schwierigkeiten in der Sprachverarbeitung verwachsen sich nur sehr selten.


Sprich die Kinderärzt*in auf eine Verordnung für eine logopädische Abklärung an und bestehe bei der HNO-Ärzt*in (oder im Idealfall sogar in der Pädaudiologie) darauf, dass ein Hörtest durchgeführt wird.


Sprachförderung zu Hause ist erwiesenermaßen wirksam, wenn sie richtig durchgeführt wird. Wenn dein Kind unter drei Jahre alt ist und noch keine Wörter kombiniert, kannst du mit meinem Kurs dem Pocketcoaching Late Talker dein Kind unterstützen.


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